Neustadt – Juristischer Beistand in Krisenzeiten: Die Rechtsschutzexperten der IG BAU
Niedersachsen-Mitte waren im vergangenen Jahr stark gefragt.
Insgesamt 2.150 Mal kamen die Beraterinnen und Berater der Gewerkschaft zum Einsatz. „Vom Verdienstausfall durch Kurzarbeit über fehlende Atemschutzmasken im Job bis hin zu Problemen bei der Kinderbetreuung – Corona hatte zahlreiche Rechtsstreitigkeiten auch in Stadt und Region Hannover zur Folge“, so die Bezirksvorsitzende Stephanie Wlodarski.
Wegen der Pandemie habe ein Großteil der Beratungen per Telefon stattgefunden. „Viele Streitfälle gab es in der Gebäudereinigung. Beschäftigte klagten über finanzielle Nöte
wegen des niedrigen Kurzarbeitergeldes, Defizite beim Arbeitsschutz oder nicht gezahlte
Löhne in der Quarantäne“, berichtet Wlodarski. In der Baubranche sei es unter anderem um
vorenthaltene Corona-Prämien und unbezahlte Überstunden gegangen.
Ein weiterer Schwerpunkt sei das Thema Kinderbetreuung gewesen. „Bauarbeiter, Forstbeschäftigte und Reinigungskräfte können kein Homeoffice machen. Wenn Kitas und Schulen geschlossen sind, wird das für sie besonders zum Problem“, so Wlodarski.
Die Gewerkschafterin appelliert an Beschäftigte aus den Branchen der IG BAU, sich auch
in Pandemie-Zeiten um ihre Belange zu kümmern und die Hilfe der Gewerkschaft zu
suchen. „Arbeitgeber dürfen die Krise nicht als Vorwand nutzen, um das Personal um seine
Rechte zu bringen.“
Anspruch auf kostenlosen Rechtsschutz haben alle Gewerkschaftsmitglieder. Weitere Infos
und Termine gibt es im IG BAU-Büro Hannover (Telefon: 05 11 – 9 11 17 0).
NCN/ds