Brandgefahr zur Weihnachtszeit

    Die Johanniter geben Erste-Hilfe-Tipps bei Brandverletzungen (Themenfoto)

    Die Johanniter geben Erste-Hilfe-Tipps bei Brandverletzungen

    Neustadt – Die Adventszeit steht für besinnliche Stunden im Kreise der Familie und Freunden. Weit weg sind dabei die Gedanken daran, was für Gefahren die traditionellen Dekorationen mit sich bringen. Adventsgestecke und Weihnachtsbäume lassen alljährlich im Dezember die Zahl der Feuerschäden ansteigen. Deshalb geben die Johanniter hilfreiche Tipps für die Erste Hilfe bei Brandverletzungen.

    Neben den traditionsreichen Dekorationen warten auch in der Küche und am Esstisch eine Vielzahl an Gefahren: So besteht zur Weihnachtszeit erhöhte Verbrennungsgefahr – etwa durch heiße Plätzchenbleche, Warmhalteplatten oder Fondue-Sets. Vor allem Kinder sind gefährdet. „Als Faustregel gilt: Bei Verbrennungen im Gesicht, an den Händen, Gelenken oder den Genitalien sofort unter der Rufnummer 112 den Rettungsdienst rufen“, erklärt Kersten Enke, Dipl.-Gesundheitslehrer und Leiter der Johanniter-Akademie Niedersachsen/Bremen. „Auch bei Verletzungen, die größer als ein Handteller sind, sollte man auf jeden Fall professionelle Hilfe holen.“

    Wichtig ist, dass die Brandwunden steril abgedeckt werden, damit es nicht zu Entzündungen kommt. Entsprechendes Material findet man in jedem Auto-Verbandkasten. Kleinflächige Verbrennungen, etwa an einem Finger, können zur Schmerzlinderung kurz gekühlt werden, aber nicht mit eiskaltem Wasser. Eine weitere Gefahr droht bei schweren, großflächigen Verbrennungen und bei Gesichtsverbrennungen. „Atem- und Kreislaufstörungen sind oft die Folge. Deshalb sollten Ersthelfer unbedingt Atmung und Kreislauf der verletzten Person beobachten bis der Rettungsdienst eintrifft“, rät Enke. Wie man in solchen Situationen richtig handelt, lernt man in Erste-Hilfe-Kursen. Speziell für Eltern und Großeltern bieten die Johanniter auch Kurse zur Ersten Hilfe am Kind an.

    Voll im Trend sind seit einigen Jahren Lichterketten in den unterschiedlichsten Variationen. Sowohl drinnen als auch draußen wird fleißig dekoriert. Blinkend, bunt leuchtend, in Tierform, als Windlicht oder klassisch am Fenster – Lichterketten sind inzwischen eine sichere Alternative zu echten Kerzen geworden. Dennoch sollte beim Kauf und der Anbringung auf die Sicherheitshinweise geachtet werden, um Kurzschlüsse und daraus entstehende Brände zu vermeiden: Empfohlen werden daher Lichterketten, die eine CE-Kennzeichnung tragen. Das ist eine Selbsterklärung des Herstellers, dass die EU-Normen erfüllt werden. Eine Steigerung dazu ist das VDE-Siegel vom Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V., das für geprüfte und sichere Elektrogeräte steht. Bei der Installation der Lichterketten ist außerdem darauf zu achten, dass Mehrfachsteckdosen nicht überlastet werden, zum Beispiel durch eine Vielzahl von Leuchtobjekten, angeschlossen an nur einer Steckdose.

    Wenn im Laufe der Zeit die Adventskränze und Christbäume immer trockener werden, steigt auch die Brandgefahr. Hier gilt: Niemals Kerzen unbeaufsichtigt brennen lassen. „Am besten den Wohnungsschlüssel in die Nähe des Adventskranzes legen, damit man nicht vergisst, die Flammen zu löschen, bevor man die Wohnung verlässt“, empfiehlt Enke. Ein Eimer Wasser, eine Löschdecke oder ein Feuerlöscher in der Wohnung kann zudem im Fall eines Brandes Schlimmeres verhindern. Sollte es dennoch mal brennen: Feuerwehr unter der Rufnummer 112 alarmieren, die Tür zum Brandraum schließen und das Gebäude verlassen.

    Die Johanniter empfehlen eine regelmäßige Auffrischung von Erste-Hilfe-Kenntnissen, um im Ernstfall richtig helfen zu können. Infos zum Kursangebot der Johanniter gibt es im Internet unter www.johanniter.de/erstehilfe

    Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist mit rund 22.000 Beschäftigten, mehr als 37.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und rund 1,3 Millionen Fördermitgliedern eine der größten Hilfsorganisationen in Deutschland. Die Johanniter engagieren sich u.a. in den Bereichen Rettungs- und Sanitätsdienst, Katastrophenschutz, Betreuung und Pflege von alten und kranken Menschen, Fahrdienst für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und in der Breitenausbildung. Im Jahr 2017 wurden 431.000 Menschen bei den Johannitern in Erster Hilfe geschult.

    NCN/diejohanniter/lw