Polizei und Bundeskriminalamt warnen vor Schockanrufen

    Polizei und Bundeskriminalamt waren vor Schockanrufen. Quelle: Bundeskriminalamt
    Quelle: Bundeskriminalamt

    Region Hannover – Polizei und Bundeskriminalamt warnen vor Schockanrufen

    In der Region Hannover sind in den vergangenen Wochen vermehrt Betrugsdelikte in Form von „Schockanrufen“ angezeigt worden, bei denen die Täter zum Teil hohe Geldbeträge und Wertgegenstände erbeutet haben.

    Immer wieder werden der Kriminalpolizei Hannover Fälle bekannt, bei denen Personen jeglichen Alters um ihre Ersparnisse und Wertsachen gebracht werden. Dabei gehen die Täter mit unterschiedlichen Maschen vor.

    In einem aktuellen Fall vom Freitag, 12.05.2023, erhielt eine 76-Jährige aus dem hannoverschen Stadtteil Döhren einen Anruf ihrer angeblichen Tochter. Die Frau am Telefon erzählte der Seniorin von einem tödlichen Verkehrsunfall, den sie verursacht habe. Anschließend übergab die Betrügerin den Hörer an einen angeblichen Richter, die der erschütterten 76-Jährigen erklärte, sie müsse ihre Tochter mit Bargeld und Schmuck „freikaufen“, damit dieser das Gefängnis erspart bleibe. Das Geld und den Schmuck sollte die betagte Seniorin vor ihrer Haustür an einen Mitarbeiter des Gerichts übergeben. Die Frau übergab Bargeld und Schmuck im mittleren vierstelligen Bereich an einen unbekannten Mann.

    Am 15.05.2023 erhielt eine 81-jährige Seniorin einen Anruf von einem vermeintlichen Professor aus einem Krankenhaus in Hannover. Der Dame aus Garbsen-Berenbostel wurde gesagt, dass ihr Sohn auf der Intensivstation liege und dringend teure Medikamente benötige. Die Frau wurde glücklicherweise misstrauisch und das Gespräch wurde beendet.

    Die geschockten Personen werden in den Telefongesprächen häufig von verschiedenen Gesprächspartnern wie Verwandte, Polizei, Staatsanwaltschaft und Richter massiv unter Druck gesetzt, um sie schließlich zur Herausgabe ihrer Ersparnisse zu bewegen.

    Die Kriminalpolizei Hannover ermittelt in solchen Fällen wegen gewerbs- und bandenmäßiger Erpressung bzw. -Betruges und macht deutlich: Es handelt sich keineswegs um Kavaliersdelikte. Hinter den Anrufen steckt eine hohe kriminelle Energie organisierter Banden.

    Sollten Sie von vermeintlichen Polizeibeamten oder angeblichen Angehörigen in Notsituationen angerufen werden, gelten folgende Hinweise der Polizei:

       - Lassen Sie sich von solchen Anrufen nicht beunruhigen und legen 
         Sie auf!
       - Gehen Sie nicht auf die Forderungen der Anrufenden ein!
       - Polizei oder andere Behörden und Institutionen fordern am 
         Telefon niemals zur Zahlung von Kautionssummen auf!
       - Wählen Sie den Notruf (110) und erstatten Anzeige!

    Detaillierte Nachfragen zu Vermögen und Wertgegenständen werden durch die tatsächliche Polizei nie am Telefon getätigt! Weder Polizei noch Justiz setzen Angerufene im Gespräch dermaßen unter Druck! Trotz gegenteiliger Aufforderungen der Täterseite, wenden Sie sich an Verwandte, Freunde oder sonstige Vertrauenspersonen! Deshalb warnen Polizei und Bundeskriminalamt vor Schockanrufen.

    Weitere Verhaltenshinweise bei Trickanrufen und anderen Betrugsmaschen finden Sie unter www.polizei-beratung.de/opferinformationen.

    NCN/rw