„Europäischer Tag des Notrufs“ am 11. Februar
Neustadt – Ob Unfall oder medizinischer Notfall: Um schnellstmöglich Hilfe zu rufen, ist die Telefonnummer 112 die richtige Wahl.
Dass die Notrufnummer seit 2003 sogar europaweit gilt, wissen laut Eurobarometer-Umfrage nur 17 Prozent der Deutschen. Erschreckend dabei ist, dass rund ein Viertel der Befragten angibt, schon einmal medizinische Leistungen in einem anderen EU-Land erhalten zu haben (Eurobarometer-Umfrage 2018): Deswegen ist es besonders wichtig die lebensrettende Nummer weiterhin in ihrer Bekanntheit zu steigern.
Dabei helfen kann der immer am 11. Februar stattfindende „Europäische Tag der 112“. Festgelegt hat diesen besonderen Thementag die EU.
„Selbst von Mobiltelefonen ohne Guthaben kann die Notrufnummer jederzeit angewählt werden“, erklärt Kersten Enke, Leiter der Johanniter-Akademie Niedersachsen/Bremen. „Die 112-Gespräche sind für den Anrufer immer kostenlos, egal ob ein Rettungswagen, ein Notarzt oder gar ein Rettungshubschrauber zum Einsatzort ausrücken muss.“
Die 112 ist nur für Notfälle da
Bei nicht lebensbedrohlichen Beschwerden hilft der Hausarzt. Tritt ein Krankheitsfall während der Schließzeiten oder am Wochenende auf, hilft der ärztliche Bereitschaftsdienst der Krankenkassen unter der deutschlandweit gültigen Telefonnummer 116117.
Einen Notruf abzusetzen, wenn die Situation es erfordert, ist ein wichtiger Schritt beim Leisten von Erster Hilfe, bei dem nicht zu lange gezögert werden darf. „Wenn eine lebensbedrohliche Situation eintritt, muss immer die 112 gewählt werden. Dazu gehören neben schweren Unfällen zum Beispiel Vergiftungserscheinungen, Verdacht auf Herzinfarkt oder Schlaganfall, Kreislaufkollaps, schwere Atemnot, Bewusstlosigkeit oder starker Blutverlust“, erklärt Enke.
In diesem Fall sollten Sie die 116117 wählen:
· Erkältung mit Fieber, höher als 39 Grad
· anhaltender Durchfall
· starke Hals- oder Ohrenschmerzen
· akute Bauch- oder Rückenschmerzen
· kleinere Schnittverletzungen
In diesem Fall sollten Sie die 112 wählen:
· bei lebensbedrohlichen Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall
· bei schweren Schnitt- und Platzwunden
· bei Knochenbrüchen
· bei Verbrennungen
Der
Notruf wird in der nächstgelegenen Leitstelle aufgenommen. Es meldet
sich ein medizinisch geschulter Mitarbeiter, der mit dem Anrufer die
fünf W-Fragen durchgehen:
· Wo ist es passiert?
· Was ist passiert?
· Wie viele Verletzte/ Erkrankte gibt es?
· Welche Verletzungen/ Erkrankungen konnten Sie entdecken?
· Warten auf Rückfragen
So
ist gewährleistet, dass vor dem Ausrücken der professionelle Helfer
alle wichtigen Informationen vorliegen hat. Besonders wichtig ist die
genaue Ortsangabe, damit die Hilfe auch schnell und ohne Probleme zum
richtigen Einsatzort kommt. „Bevor nicht alle Fragen der Leitstelle
beantwortet sind, sollte der Anrufer auf keinen Fall selbst das Gespräch
beenden“, betont Enke.
Um im Ernstfall richtig helfen zu
können, empfehlen die Johanniter, die Erste-Hilfe-Kenntnisse regelmäßig
aufzufrischen. Infos zum Kursangebot der Johanniter gibt es im Internet
unter www.johanniter.de/erstehilfe oder telefonisch unter 0800 0019214.
Rettungseinsätze 2018:
Die Johanniter im Landesverband Niedersachsen/Bremen rückten rund 76.000 Mal zur Notfallrettung, inklusive der Einsätze des Rettungshubschraubers Christoph 4, in 2018 aus.
NCN/su