Neustadt – Fast 80 Bürgerinnen und Bürger haben sich am Mittwochabend im Gemeindehaus der Liebfrauenkirche versammelt, um sich anlässlich des Bürgerentscheides diesen Sonntag, 19. August, über das Thema Rathausstandort informieren zu lassen.
Bürgermeister Uwe Sternbeck erläuterte auch hier ausführlich den Abstimmungstext und dessen Entstehungsgeschichte. Friedrich Wippermann, Projektleiter Rathausneubau/ Innenstadtentwicklung, nahm die Zuhörerinnen und Zuhörer noch einmal mit auf eine kleine Reise durch die Zeit und erläuterte den Prozess vom ersten Gedanken an ein neues Rathaus bis hin zum aktuellen Planungsstand. „Nach der Standortentscheidung des Rates im Dezember 2013 haben wir zahlreiche Gutachten und Planungsschritte hinter uns gebracht und können jetzt ein Konzept für ein zukunftsträchtiges und langlebiges Rathaus vorweisen“, so Wippermann. Es wurden in dieser Zeit knapp 500.000 Euro (ohne Personalkosten) in die Planungen für den Standort Marktstr.-Süd investiert. „Einiges aus den Erkenntnissen ließe sich auch für die Nienburger Str. anwenden“, erklärt Wippermann, „trotzdem müssten wir für diesen Standort viele neue Gutachten fertigen lassen – das braucht Zeit.“
Uwe Hemens, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Neustadt a. Rbge. GmbH, erklärte die Absichten bzgl. der geplanten Einzelhandelsflächen im Erdgeschoss des Rathauses. Es sei richtig und auch sinnvoll, so Hemens, mit neuen Flächen in marktgerechter Größe das Angebot in Neustadt auszuweiten. Die in der öffentlichen Debatte immer wieder aufkommenden Argumente, die Stadt dürfe nicht Konkurrenz zu den örtlichen Einzelhändlern schaffen und diese würden die auch nicht wollen, kann er aus seinen Gesprächen nicht nachvollziehen – im Gegenteil. „Ich glaube kaum ein Händler aus der Innenstadt wird dies so bestätigen.“ Vielmehr würden auch die jetzigen ortsansässigen Unternehmen von weiteren frequenzbringenden Geschäften profitieren.
Ein wichtiges Thema des Abends: Parkplätze. Wippermann stelle erneut klar, dass die 100 Stellplätze der Tiefgarage zum größten Teil für die Besucherinnen und Besucher der Innenstadt gedacht sind und die wegfallenden ca. 85 Stellplätze des jetzigen Parkplatzes ersetzen. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden im Umkreis die nötigen Parkflächen finden“, so Wippermann. Dazu werde ein umfangreiches und langfristig tragbares Park-, Erschließungs- und Verkehrskonzept erarbeitet. „Unser Ziel ist es sogar langfristig mehr Parkplätze für die Innenstadt zu schaffen, als wir heute zur Verfügung haben.“
Für Sternbeck war wichtig klarzustellen, auch an der Nienburger Str. könne ein modernes Verwaltungsgebäude entstehen. Es würden an diesem Standort jedoch wichtige Synergieeffekte für die Innenstadt, weitere Nutzungsmöglichkeiten und Chancen für die Ansiedlung von vielen Arbeitsplätzen in der Innenstadt wegfallen bzw. erschwert werden. Er sei jedoch froh, dass unabhängig vom Ausgang der Abstimmung auf jeden Fall für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung und auch für die Mandatsträger ein neuer und dringend notwendiger Verwaltungssitz entstehe.
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