Neustadt – Das Thema „Grün im Dorf – ein Gewinn für Alle“ lockte am Vorabend des Nikolaustages rund 25 Teilnehmende nach Elze in die Alte Schule zum mittlerweile 8. Dorfgespräch der LEADER-Region Meer & Moor.
Elena Rautland vom Regionalmanagement begrüßte die Gäste und führte durch das Abendprogramm, welches den Mehrwert von Grünflächen für die Gemeinschaft im Dorf in unterschiedlicher Weise aufzeigte und Gelegenheit für den Austausch von praktischen Tips zur naturnahen Gartengestaltung bot.
Zum Einstieg stellte Corinna Cieslik-Bischof als Gartentherapeutin den Therapiegarten des Vereins Grüne Stunde e.V. aus der Wedemark vor. Der Garten ermöglicht einen Zugang zur Natur für Menschen mit Handicap oder Demenz und dient als ein sehr lebendiger und sozialer Treffpunkt. Ob gemeinsames Gärtnern, Natur genießen oder geselliges Beisammensein, der Therapiegarten öffent jeden 1. und 3. Samstag für alle Interessierten aus der Region seine Pforten und bietet für jeden Geschmack etwas. Ein tolles Projekt, welches erst kürzlich mit einer Auszeichnung im Rahmen der „UN-Dekade Biologische Vielfalt 2019 Soziale Natur – Natur für Alle.“ belobigt wurde. Ebenfalls als soziale Treffpunkte dienen die Bunten Beete des Vereins Miteinander Wedemark e.V.. Ute Kraetzschmer berichtete als Projektleiterien vom integrativen Gärtnern mit Geflüchteten.
Das Projekt wird gemeinsam mit der Gemeinde Wedemark und dem Verein Migaranten für Agenda-21 e.V. umgesetzt und erhält Fördermittel der Region Hannover. Mithilfe der Unterstützung können Geflüchtete direkt vor der eigenen Haustür Gemüsebeete anbauen und finden gleichzeitig im interkulturellen Gemeinschaftsgarten „Am Sande“ in Mellendorf einen zentralen Treffpunkt vor, indem Alteingesessene und neu Zugezogene zusammen kommen und an Gartensprechstunden teilnehmen können.
Das Projekt befördert einen erfolgreichen Austausch der Kulturen, wie auch aus dem Publikum bestätigt wurde. Für den weiteren Ausbau des Projekts in der Wedemark ist nach einem Fazit der Projektträgerin zusätzliche Bewusstseinsbildung hinsichtlich der Notwendigkeit solcher Treffpunkte erforderlich, dazu sind Veranstaltungen wie das Dorfgespräch ein wichtiger Schritt. Damit Bienen und Co nicht ins Graß beißen müssen, informierte Bernhard Jaesch als Gartenbau- und Imkermeister anschließend über insektenfreundlichen Gärten und beleuchtete somit den ökologischen Mehrwert von Grünflächen. Zwiebelblumen, Glockenblumen, Rosenmalve und viele weitere lassen den Garten das gesamte Jahr zum Blütenmeer werden und sorgen gleichzeitig für genügend Nahrung für die kleinen Bestäuber, die einen untentbehrlichen Beitrag für die biologische Vielfalt und wiederum unsere Ernährung leisten.
Neben Tipps zur Pflanzenverwendung gab Frau Bukies wertvolle Hinweise zur umweltgerechten Pflege des Gartens wie beispielsweise im Umgang mit Laub und Kompost. Im abschließenden Austausch zwischen den vier Referenten und den Teilnehmenden konnten weitere Fragen geklärt und Anregungen für die eigene Gartengestaltung z.B. zum Bau von Hochbeeten und Insekten-Trinkstellen mitgenommen werden.
Eine Dokumentation der Vorträge der Referenten sowie weitere Informationen zur LEADER-Region Meer & Moor sind in Kürze unter www.neustadt-a-rbge.de Stichtwort LEADER zu finden.
NCN/bs