Neustadt – die Freiwillige Feuerwehr Neustadt wurde am frühen Sonntagabend gegen 18:15 Uhr zu einem Feuer auf dem Gelände des ehemaligen Freibades an der Suttorfer Straße gerufen. Das Freibad ist schon seit Jahren nicht mehr in Betrieb, so dass sich keine Personen auf dem Gelände oder in dem Gebäude befanden. Das Gebäude mit den früheren Umkleiden und dem Kioskbereich stand beim Eintreffen der Einsatzkräfte bereits im Vollbrand und das Feuer drohte auf die umliegenden Bäume und Büsche überzugreifen.
Auf Grund der schon auf der Anfahrt sichtbaren starken Rauchentwicklung wurde die Alarmstufe erhöht, um weitere Ortsfeuerwehren zu alarmieren.
Die ersten eintreffenden Feuerwehrleute mussten sich zunächst Zutritt zum Gelände verschaffen, da alle Tore verschlossen waren. Es wurden dann zwei Einsatzabschnitte gebildet, zum einen vom Freibadgelände aus, zum anderen von hinten von der Straße „Am Schießstande“, und die Brandbekämpfung wurde mit mehreren Rohren begonnen. Ein Innenangriff war nicht mehr möglich, es konnte nur noch von außen gelöscht werden, da sich das Feuer durch die überwiegend aus Holz bestehende Dachkonstruktion schnell weit ausgebreitet hatte. Weiterhin wurde zum Schießstand, der direkt an das Freibadgebäude grenzt, abgeriegelt, insbesondere weil nicht ausgeschlossen werden konnte, dass der Schießstand mit Pulverrückständen aus dem Schießbetrieb belastet ist.
Das Feuer im vorderen Gebäudeteil konnte relativ schnell unter Kontrolle gebracht werden. Im hinteren Bereich, wo das Gebäude direkt an den Schießstand grenzt, hatte sich das Feuer weiter in das Dach gefressen und konnte von außen nur schlecht bekämpft werden, sowohl vom Boden als auch von der Drehleiter aus. Im Verlauf des Einsatzes wurde die Drehleiter noch einmal umgesetzt, um besser an den diesen Bereich heranzukommen. Es wurde dann das Dach zum Teil mit Einreißhaken vom Drehleiterkorb aus geöffnet, um die Brandbekämpfung zu verbessern.
Das gesamte Gebäude wurde schließlich noch mit Schaum nachgelöscht, um eventuelle Glutnester endgültig zu ersticken.
Ein weiterer Einsatzabschnitt wurde für die Ver- und Entsorgung der Einsatzkräfte und -mittel auf dem Parkplatz des Veranstaltungszentrums gebildet. Dort wurde kontaminierte
Einsatzkleidung zur Reinigung entgegengenommen und die Feuerwehrleute wurden mit Getränken und Essen versorgt.
Eine Feuerwehrfrau musste wegen Kreislaufschwierigkeiten rettungsdienstlich versorgt werden. Unter der Leitung von Christian Ciesla aus Neustadt waren ca. 150 ehrenamtliche Kräfte aus den Ortsfeuerwehren Bordenau, Borstel, Empede, Otternhagen, Poggenhagen, Suttorf, Wulfelade, Neustadt und Eilvese im Einsatz, dazu die Feuerwehrtechnische Zentrale Neustadt, die Informations- und Kommunikationseinheit, die Hygieneeinheit Süd aus Basse, die Logistikeinheit des Brandschutzabschnitts I für die Verpflegung, Polizei, Rettungsdienst, die stellvertretenden Stadtbrandmeister Lars Hedwig, Dennis Hausmann und Christian Brandt, der stv. Brandschutzabschnittsleiter I Martin Höflich sowie diverse Vertreter der Stadtverwaltung.
Der Abwasserbetrieb Neustadt kontrollierte vorsorglich Kanäle und Leine auf Löschwasserkontamination. Gegen 22:30 Uhr begannen die Feuerwehren mit dem Rückbau der Einsatzstelle. Für die Brandwache in den nächsten Stunden wurde die Ortfeuerwehr Schneeren nachalarmiert, diese sollten dann im Laufe der Nacht, wenn noch Bedarf bestand, durch die Ortsfeuerwehr Scharrel abgelöst werden.
NCN/aw