„OverStich-Verfahren“ kommt nach Hannover

Neue Operationstechnik für Adipositas-Patienten erfolgreich eingeführt

Neustadt – Starke Fettleibigkeit (Adipositas) kann zu erheblichen körperlichen und geistigen Einschränkungen, Krankheiten und Gebrechen führen und die Entstehung eines Diabetes begünstigen.

Ein möglicher medizinscher Eingriff bei einem Körpermasseindex (BMI) von über 35 kg/m² ist der Magenbypass. Durch den Magenbypass wird die Aufnahme der zugeführten Nahrung ins Blut durch Umgehung eines Teils von Magen und Dünndarm vermindert. Diese Operation wird minimal invasiv (laparoskopisch) durch die Bauchdecke durchgeführt.

Eine mögliche negative Folge des Magenbypasses ist das sogenannte Dumping-Syndrom. Durch das Syndrom gelangen die zu sich genommenen Speisen zu schnell vom Mund in den Dünndarm, da die Pförtnerfunktion des Magens fehlt.

Folgen dieses Nahrungssturzes sind Unterzuckerung, Schwindel, Herzklopfen und Blutdruckabfall.

Durch das von Dr. Michael Sodt, Oberarzt der Medizinischen Klinik des KRH Klinikum Nordstadt, erstmals in Hannover eingeführte OverStich-Verfahren kann ein Dumping-Syndrom ohne erneute laparoskopische Öffnung der Bauchdecke behandelt werden.

Das neue endoskopische Nahtverfahren ermöglicht eine minimal-invasive Operation zur Verkleinerung des Restmagenausganges über ein durch den Mund eingeführtes Endoskop und ist damit weniger belastend für den Patienten.

Das OverStich-Verfahren ist ein weiterer Baustein in der Behandlung von übergewichtigen Patienten im Rahmen des KRH-Adipositaszentrums und ein gelungenes Beispiel für die interdisziplinäre Zusammenarbeit der verschiedenen medizinischen Bereiche des KRH, betonten die federführenden Ärzte einstimmig.

NCN/su