Herbstzeit ist Pilzzeit: Das sollten Sie wissen!

Foto: Nicht jeder Pilz ist essbar – der Verzehr eines giftigen Pilzes kann schwerwiegende Folgen haben.Johannitern, Niedersachsen/Bremen

Neustadt  – Johanniter geben Tipps für einen sicheren Pilzgenuss. In den Herbsttagen machen sich viele Sammler auf die Suche nach Pilzen. Die Freude bleibt ungetrübt, wenn ein paar Regeln beachtet werden – denn nicht jeder Pilz ist essbar. Der Verzehr eines giftigen Pilzes kann schwerwiegende Folgen haben.

„In den vergangenen Jahren sind zahlreiche Vergiftungsfälle mit Knollenblätterpilzen registriert worden“, sagt Dr. Hans-Peter Reiffen, Landesarzt der Johanniter in Niedersachsen/Bremen. „Häufig wird der Giftpilz mit wilden Champignons verwechselt. Unbehandelt verläuft die Vergiftung immer tödlich“, warnt Reiffen. Deswegen unbedingt beachten:

·       Nur nehmen, was einem bekannt ist: Das ist die wichtigste Regel beim Pilze sammeln! Sollte Unsicherheit bestehen, ob genießbar oder nicht, sollte er auf keinen Fall gegessen werden.

·       Bei Unsicherheit: sich beraten lassen. Viele Pilzratgeber geben einen guten Überblick über die heimischen Pilze und helfen bei der Erkennbarkeit. Auch kann der Rat der Pilzsachverständigen  der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (lokale Ansprechpartner) eingeholt werden.

·       Kommt es trotz aller Vorsicht zu einer Verwechslung, ist rasches Handeln geboten. Bereits geringste Mengen von Pilzgiften können schwere Vergiftungserscheinungen hervorrufen, bis hin zum tödlichen Ausgang.

Foto: „Typische Symptome bei einer Pilzvergiftung, die auch erst Stunden oder sogar Tage nach der Mahlzeit auftreten können, sind Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schweißausbrüche oder eine Gelbfärbung der Haut“, so Hans-Peter Reiffen, Landesarzt bei den Johannitern in Niedersachsen/Bremen.

Die Johanniter erklären, welche Symptome auf eine Vergiftung hinweisen und was im Verdachtsfall zu tun ist: „Typische Symptome bei einer Pilzvergiftung, die auch erst Stunden oder sogar Tage nach der Mahlzeit auftreten können, sind Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schweißausbrüche oder eine Gelbfärbung der Haut“, so Reiffen. „Bei Verdacht auf eine Vergiftung sollte sofort der Rettungsdienst gerufen sowie alle Pilzreste und gegebenenfalls Erbrochenes aufbewahrt werden“, empfiehlt der Experte. „Ärzte können so die Art des Giftes feststellen lassen und die geeigneten Gegenmaßnahmen einleiten.“

Von Eigenbehandlungen raten die Johanniter dringend ab. Es gibt keine Hausmittel gegen Pilzvergiftung, die ohne ärztlichen Rat eingesetzt werden sollten. Erbrechen sollte nicht aktiv herbeigeführt werden. „Ruhe bewahren und unter der Notrufnummer 112 professionelle Hilfe rufen, das sind die besten Hilfsmittel. Wer nach einem Pilzessen bewusstlos wird, sollte sofort in die stabile Seitenlage gebracht werden“, empfiehlt Reiffen. Da sich der Zustand von Menschen mit Vergiftungen jederzeit verschlechtern könne, sollten Betroffene nicht selbst ins Krankenhaus oder zum Arzt fahren, sondern transportiert werden.

Nicht nur Giftpilze sind gefährlich. Gefahren ergeben sich insbesondere auch bei der Lagerung und Zubereitung: Zu Vergiftungserscheinungen kommt es laut der Deutschen Gesellschaft für Mykologie sogar am häufigsten dann, wenn Speisepilze zu lange aufgehoben, falsch gelagert oder nicht richtig zubereitet wurden. Denn auch genießbare Pilze sind im rohen Zustand meistens giftig. Ausnahmen bilden zum Beispiel Zuchtchampignons. „Verbraucher sollten bei Speisepilzen auf Frische und ein appetitliches Aussehen achten“, rät der Landesarzt.

Die Johanniter empfehlen eine regelmäßige Auffrischung von Erste-Hilfe-Kenntnissen, um im Ernstfall richtig helfen zu können. Infos zum Kursangebot der Johanniter gibt es im Internet unter www.johanniter.de/erstehilfe.

Neu, digital und flexibel: Das Johanniter-Kurskonzept „Fit in Erster Hilfe“

NCN/ar