Deutsches Tierschutzbüro fordert weiterhin Schließung des Schlachthofs in Oldenburg
Neustadt – Das Deutsche Tierschutzbüro hat Fälle von extremen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz im Rinderschlachthof der Standard-Fleisch GmbH & Co. KG in Oldenburg aufgedeckt.
Auf mehreren hundert Stunden Videomaterial, das von Aktivisten im September und Oktober 2018 durch versteckte Kameras aufgenommen und an das Deutsche Tierschutzbüro übergeben wurde, sind extreme Fälle von Tierquälerei dokumentiert.
Die Videos zeigen, wie eine Vielzahl von Rindern und ausgedienten Milchkühen unzureichend und nicht fachgerecht betäubt werden und, obwohl sie augenscheinlich bei Bewusstsein sind, noch lebend gestochen und getötet werden. Dies lässt sich auf den Aufnahmen in erschreckender Vielzahl bei den Tieren feststellen.
Darüber hinaus werden Tiere verbotenerweise bis zu 28 Mal mit Elektroschockern malträtiert, mit Treibpaddeln oder anderweitig gewaltsam aus ihren Boxen getrieben und unnötigerweise Verletzungsgefahren ausgesetzt. „Aus unserer Sicht zeigt das Material klare und schwerwiegende Verstöße gegen das Tierschutzgesetz und Straftaten“, so Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Tierschutzbüros e.V.
Nachdem die Tierrechtsorganisation Anfang der Woche die Staatsanwalt, das Veterinäramt, das Landwirtschaftsministerium und die Öffentlichkeit über die unhaltbaren Zustände auf dem Rinderschlachthof in Oldenburg informiert hat, reagierten jetzt die ersten Firmen, die das Fleisch aus dem Schlachthof beziehen.
Frosta und die Bünting-Gruppe, zu der die Supermärkte Famila-nordwest, Markant, Combi und Jibi zählen, zeigten sich entsetzt über die Zustände in dem Oldenburger Schlachthof, haben sofort reagiert und die Zusammenarbeit mit Goldschmaus bis auf weiteres beendet. Das gilt auch für die Eigenmarke der Bünting-Gruppe “Goldmarie”.
Goldschmaus ist einer der größten Abnehmer des Fleischs und arbeitet sehr eng mit dem Skandal -Schlachthof in Oldenburg zusammen. „Wir freuen uns natürlich darüber, dass Frosta und die Bünting-Gruppe die Zusammenarbeit sofort beendet haben und ihrer Verantwortung gerecht worden sind, das gleiche erwarten wir jetzt auch von Goldschmaus-Gruppe“ so Jan Peifer.
Das Deutsche Tierschutzbüro hält weiterhin an einer Schließung des Schlachthofes fest. „Nur durch eine Schließung können die Vorwürfe aufgearbeitet werden, bei einem laufenden Betrieb ist dies schlichtweg nicht möglich“ kritisiert Peifer. Zudem sind die dokumentierten Zustände so gravierend, dass sofort gehandelt und die Tierquälerei beendet werden muss.
Abschließend weisen die Tierrechtler daraufhin, dass das gesamte Videomaterial immer noch nicht agnz gesichtet worden ist. „Wir vermuten, dass sich noch weitere Straftaten auf dem Videomaterial befinden“ so Peifer. Das gesamte Videomaterial liegt auch den Behörden vor, da das Material aber über 600 Std. umfasst, wird eine Sichtung durch die Behörden sicherlich noch eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen.
NCN/jp