Wenn Eltern psychisch erkranken – Region verlängert Projekt zur Unterstützung betroffener Kinder

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    Neustadt – Etwa jedes sechste Kind in Deutschland wächst mit einem psychisch erkrankten Elternteil auf – so der Bericht der Bundesarbeitsgruppe Kinder psychisch und suchterkrankter Eltern von 2019.

    Gelingt es den Eltern nicht, Erziehung und Versorgung zu gewährleisten, müssen diese Kinder häufig sehr früh Verantwortung übernehmen. Ihr Risiko, im weiteren Leben selbst eine psychische Erkrankung zu entwickeln, liegt um ein Drei- bis Vierfaches höher.

    Zur Unterstützung betroffener Kinder und Jugendlicher setzt das Jugendamt der Region seit 2017 im Zuständigkeitsbereich ihrer 16 Kommunen fachübergreifend das Projekt „Kinder psychisch erkrankter Eltern“ um. Das Gesamtkonzept sieht vor, ein ausreichendes Netz und unterstützende Angebote sowohl für Kinder psychisch erkrankter Eltern als auch für die Eltern und Familien zu entwickeln.

    Dazu gehören regelmäßige Gruppenangebote an den bisherigen Standorten Barsinghausen und Garbsen. Im Jahr 2019 waren 15 Kinder in diese Gruppenangebote des Caritasverbandes Hannover e.V. eingebunden, derzeit sind es zwölf. Angestrebt wird zudem die Umsetzung eines Patenprojektes zu Jahresbeginn 2021 mit Unterstützung der Pestalozzi-Stiftung. Dabei sollen außerfamiliäre Patinnen und Paten die Resilienz der Kinder als verlässliche Bezugsperson stärken. Geplant sind weiterhin eine stetige Sensibilisierung für das Thema in den vorhandenen Netzwerken sowie Kooperationen mit den Kliniken der Erwachsenenpsychiatrie.

    Der Jugendhilfeausschuss hat am heutigen Donnerstag (12. November) eine weitere Verlängerung des Projektes bis zum 31. Dezember 2021 beschlossen, rund 300.000 Euro werden dafür vom Fachbereich Jugend eingeplant.

    NCN/ds