Neustadt – Die Weihnachtsfeiertage stehen an und es ist ein guter Zeitpunkt um Danke zu sagen. Rettungs- und Sicherheitskräfte sind das ganze Jahr im Einsatz. Auch über die Feiertage, wenn die meisten es sich gemütlich machen oder die Familie besuchen, sind sie im Dienst und im Notfall für die Bürgerinnen und Bürger in Neustadt da. Wie in jedem Jahr schaute deshalb Bürgermeister Uwe Sternbeck Heiligabend vormittags beim Deutschen Roten Kreuz und der Polizei vorbei, um ein kleines Präsent als Dank vorbeizubringen, aber auch um die Chance zu nutzen, ins Gespräch zu kommen.
In kleiner gemütlicher Runde können hier unkompliziert der eine oder andere Sachverhalt besprochen werden. So sprach ein Mitarbeiter des Roten Kreuzes zugewachsene Anfahrtswege an. In einzelnen Wohngebieten gäbe es Probleme mit nicht ausreichend zurückgeschnittenen Bäumen, berichtet er. Ein Beispiel sei die Waldsiedlung in Metel. Hier sei es schwer, die Fahrzeuge wieder rauszubekommen, berichten die Rettungsfahrer. Das Problem sei auch durch Veränderungen an den Fahrzeugen verstärkt. Die Rettungswagen haben inzwischen sogenannte Kofferaufbauten, die im Inneren mehr Raum für die Patientenversorgung gewähren, auf zugewachsenen Wegen aber zu Schwierigkeiten führen. Sternbeck erläuterte, dass es abhängig von den Besitzverhältnissen sei, ob die Kommune handeln könne oder nicht, versprach aber den Sachverhalt in der Verwaltung zur Prüfung weiterzugeben.
Auch ein Thema ist ein Trend, über den bundesweit berichtet wird: Die Notrufnummern werden zunehmend auch für Fälle genutzt, für die sie eigentlich nicht gedacht sind. „Viele haben die 116117 noch nicht verinnerlicht“, vermuten die Rettungskräfte. Denn Anrufe, weil die Hausarztpraxis über die Feiertage geschlossen ist und man versäumt hat, dringend benötigte Medikamente zu besorgen, nähmen zu. Ebenso wie Anrufe wegen Bagatellen wie etwa kleineren Schnittverletzungen. Hierfür gibt es den ärztlichen Bereitschaftsdienst, der unter der 116117 zu erreichen ist, der einordnet, die nächste Bereitschaftspraxis heraussucht oder auch einen Arzt vorbeischickt. „Natürlich sollte man lieber einmal zu viel zum Hörer greifen als einmal zu wenig. Aber jede Alarmfahrt birgt auch immer Gefahren, für die Rettungskräfte und die Umgebung.
Diese Risiko sollte man nur eingehen, wenn es auch von Nöten ist.“ Auch die Hoffnung vieler Patienten, im Krankenhaus schneller behandelt zu werden, wenn man mit dem Rettungswagen eingeliefert wird, müssen die Rettungskräfte immer wieder enttäuschen. „Fast überall wird inzwischen nach der Manchester-Triage zusortiert, vollkommen unabhängig ob man zu Fuß kommt, von Angehörigen oder mit dem Rettungswagen gebracht wird.“ Das System beruht auf einer Ersteinschätzung und sortiert die Patienten mit einer Farbkodierung nach Dringlichkeit.
Auch die Polizei vermisst bei manchen Anrufen das Augenmaß. So mancher Streit ließe sich sicherlich auch ohne Einsatz lösen, berichten sie. Oft würde es helfen einmal tief durchzuatmen und noch einmal ruhig miteinander zu sprechen. Dennoch betonen auch sie, dass es besser sei, im Zweifel anzurufen. „Wir kommen immer“, betonen alle einhellig.
Rückblickend auf das Jahr sei ein Schwerpunkt der Verkehr vor Schulen gewesen. „Neben der veränderten Verkehrsführung an der Grundschule Stockhausenstraße haben wir auch die anderen Schulen verstärkt angefahren.“ Hier sei noch immer viel Aufklärungsarbeit bei Eltern zu leisten, erzählen die Beamten. Ein weiterer Punkt sei das Fahren unter Drogeneinfluss gewesen. „Hier haben wir gezielte Aktionen gestartet, die wir auch im nächsten Jahr fortsetzen werden“, berichtet der Leiter des Streifendienstes Alexander Benne. Hier mache sich die Größe des Neustädter Landes bemerkbar, berichtet er, Aufgrund der Distanzen sei man eher bereit, sich trotz Drogenkonsum hinter das Steuer zu setzen.
Benne hatte im Sommer die Nachfolge von Rolf Wenda angetreten. Die ersten Monate bewertet er positiv. „Hier hat man jederzeit einen direkten Kontakt zur Verwaltung“ meint er, das mache vieles einfacher. „In großen Städten hat man es da natürlich nicht so leicht“. Auch die acht neuen Kollegen, die im Herbst in Neustadt angetreten sind, seien gut im Dienst angekommen und sorgten für spürbare Entlastung. Einzig eine Nachfrage bleibt unbeantwortet: Bürgermeister Sternbeck fallen keine Verbesserungswünsche von Seiten der Verwaltung ein. Auch er wisse den direkten Kontakt zu schätzen, bestätigt er und freut sich auf die weitere enge Zusammenarbeit in kommunalen Belangen.
Bedacht werden unter anderem auch die Feuerwehr sowie die Notfalldienste des Abwasserbehandlungsbetriebes und des Bauhofs. Da diese in Bereitschaft sind, aber nur in Notfällen vor Ort sein müssen, wird hier üblicherweise auf einen Besuch verzichtet.
NCN/stadtneustadt/lw