Grund zum Feiern – Das Stattfest kommt

Auch dieses Jahr findet das Stattfest am 18. Mai statt (Foto: Wirtschaftsförderung Neustadt a. Rbge. GmbH)

Neustadt – Nach einer erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr plant die Wirtschaftsförderung Neustadt a. Rbge. GmbH 2019 wieder ein „Stattfest“.

Auch in diesem Jahr findet die Veranstaltung wieder am 18. Mai – auf vielfachen Wunsch ein Samstag – in der Neustädter Fußgängerzone statt.

Ab 14 Uhr treten in drei Themenlandschaften Bands und Künstler auf. Das Stattfest steht in diesem Jahr unter dem Motto „Reise durch die Zeit“. Besucher gehen auf eine Zeitreise durch die letzten Jahrzehnte. Wir erleben die wilden 60er und 70er-Jahre im Woodstock-Charakter, rocken uns durch die 80er und kommen über die 90er und die Jahrtausendwende langsam im Hier und Heute an.

Neben großartigen Cover- und Tribute-Bands werden auch bekannte lokale Künstler auf den Bühnen stehen. „Zu viel will ich noch nicht verraten, aber auch in diesem Jahr sollte wieder für jeden Geschmack etwas dabei sein“, sagt Citymanagerin Jana Schadwinkel, die das Stattfest organisiert. Acts und Künstler werden in den nächsten Wochen auf www.stattfest.de bekanntgegeben.

Selbstverständlich sind wieder alle Neustädter Vereine und Gruppierungen eingeladen sich am Stattfest mit Ständen, Aktionen oder Auftritten zu beteiligen. „Das hat das Stattfest im letzten Jahr enorm bereichert“, sagt Schadwinkel. Interessierte können sich unter [email protected] melden.

Auch an die Basteltreffen der NDR-Stadtwette soll angeknüpft werden. „Wir freuen uns auf viele, engagierte Bürger, die uns beim Basteln der Dekoration für die Themenlandschaften unterstützen“, so Schadwinkel. Ein erstes Treffen soll am Montag, den 04. März um 18.00 Uhr im Gemeindehaus der Liebfrauenkirche stattfinden.

Themenlandschaften Stattfest 2019

Nostalgie pur! Begleiten Sie uns auf eine Zeitreise durch die letzten Jahrzehnte. Wir erleben am Heini-Nülle-Platz die wilden 60er und 70er-Jahre im Woodstock-Charakter, rocken uns durch die 80er und kommen über die 90er und die Jahrtausendwende langsam im Hier und Heute an.

Musikalisch und dekorativ werden Themenlandschaften inszeniert, die den Besucher in die Vergangenheit zurückversetzen. Perfekt abgerundet wird der Eindruck vom kulinarischen Angebot passend zur Themenlandschaft.

Make Love Not War (60er/70er)

Flower Power, Friedensmarsch und Sit-in für die freie Liebe: Hippie, Flowerpower, Woodstock, Es wurde so richtig farbenfroh, individuell und bunt: In der Einrichtung, der Mode, der Werbung, der Musik, kurzum dem gesamten Lebensstil.

Pril-Blumen klebten quasi überall, Steve Jobs bringt den ersten Apple-Computer auf den Markt. Und eine ganz große Ära endete: 1978 lief der letzte VW Käfer vom Band. In der Mode heißt es je bunter und greller, desto besser: Military-Look mit Parker, die Punk-Bewegung und Ende der 70er Jahre der Disco-Look a la John Travolta. Schlaghosen, Plateauschuhe und Hot Pants waren absoluter Trend.

Möbel und Tapeten fielen durch knallige Farben und großflächige Muster wie Blumen, Ornamente oder Blockstreifen neben Lavalampe, Räucherstäbchen auf, während das Bonanza-Rad vor der Haustür wartete.

Genauso bunt war auch die Musik. Von Bob Marley, den Rolling Stones, Bob Dylan, Pink Floyd, The Beatles über Johnny Cash und Country Rock bis hin zu Boney M, ABBA und ihrem Sieg beim Grand Prix. Ende der 70er starb der King of Rock’n’roll Elvis Presley. Deutsche Schlager gab es in der ZDF Hitparade.

Zum ersten Mal fand die Fußball-Weltmeisterschaft 1974 im eigenen Land statt und Deutschland sicherte sich zum zweiten Mal den Titel. 1974 holte sich Muhammed Ali den Titel des Boxweltmeisters im Schwergewicht. Bei den Olympischen Spielen in München 1972 holte Mark Spitz sieben Goldmedaillen im Schwimmen. Ulrike Meyfarth wurde als 16-jährige im Hochsprung die bis dato jüngste Leichtathletik-Einzel-Olympiasiegerin. Rosi Mittermaier wurde bei den 12. Olympischen Winterspielen in Innsbruck 1976 zur „Gold-Rosi“.

Weniger sportlich Begabte konnten sich im Tippkick versuchen oder verfolgten die Sportschau und das aktuelle Sportstudio im Fernsehen. Denn das Fernsehen setzte sich durch: Anfang der 70er Jahre hatten bereits 93 Prozent der Haushalte eine Flimmerkiste und schauten Raumschiff Enterprise, Dalli, Dalli und Am laufenden Band, Bonanza, die Sesamstraße und die Muppet Show. Die großen Leinwände eroberten James Bond, Winnetou, Star Wars, Der Weiße Hai und Krieg der Sterne.

Musik nur, wenn sie laut ist (80er)
Schlechte Frisuren, schräge Klamotten. Zurück in eine Zeit, in der Handys und Internet noch keine Rolle spielten.  Die Bundeskanzler hießen immer Helmut. Dank Boris Becker und Steffi Graf haben viele Deutsche den Tennissport für sich entdeckt.

Kulturell und medial waren die 80er geprägt von Kinoerfolgen wie E.T. – Der Außerirdische, Indiana Jons, Zurück in die Zukunft oder Dirty Dancing und Flashdance. Im Fernsehen feierten US-Serien wie Dallas, MacGyver, Magnum und der Denver-Clan Erfolge. Auch der raubeinige Tatort-Kommissar Schimanski und Die Schwarzwaldklinik waren beliebt, sowie Löwenzahn, die Schlümpfe, Wetten, dass…, Verstehen Sie Spaß? und Der Preis ist heiß.

Modetechnisch hieß es Schulterpolster und Dauerwelle oder VoKuHiLa. Aber auch Puffärmel, Sweatshirts, Jogginganzüge, Leggins und Stulpen, vorzugsweise in Neonfarben zählten zu den 80er-Jahre-Trends.

Hula Hoop feierte ein Revival, Jojo, Gummi Twist, Rollschuhe und Zauberwürfel zählten zur Freizeitgestaltung.

Ohrwürmer waren 99 Luftballons von Nena und viele andere Hits der Neuen Deutschen Welle. Nicole gewann 1982 erstmals für die Bundesrepublik den Grand Prix mit Ein bisschen Frieden, zudem traf 1984 der Endzeitsong Forever Young von Alphaville den Zeitgeist. Weltweite Popstars waren Michael Jackson und auch damals schon Madonna.

What a Barbie Girl wants (90er/00er bis heute)
D-Mark, wummernde Techno-Beats auf der Love-Parade, schrille Mode und seltsame Körperbemalungen, die man nicht mehr abwaschen kann: In den 90ern jagte ein epochemachender Trend den anderen. Man trug Doc Martens oder Buffalos, Baggy-Pants, Jeans und Holzfällerhemden. Das Fax wurde von der E-Mail verdrängt. Boygroups lösten regelrechte Massenhysterien aus.

Dann folgte die Jahrtausendwende. Es scheint, als ob kollektive Nostalgie erst dann einsetzt, wenn das Populäre die Übergangsphase des peinlichen Belächelns durchgestanden hat: Die 2000er – Heute noch irgendwo zwischen Kult und Trash.

Massenhysterie gab es immer noch. Nun nicht mehr wegen der Backstreet Boys sondern wegen Justin Bieber und Tokio Hotel.

Disney bringt nach Zeichentrickklassikern wie König der Löwen, das animierte große Krabbeln und dann Hannah Montana raus. Auf der Kinoleinwand werden Titanic und Jurassic Park von Harry Potter und Herr der Ringe abgelöst. Im Fernsehen laufen Quizsendungen, Ranking- und Castingshows, Reality-TV und Kochsendungen. Man bezahlt von nun an mit Euro.

Inzwischen ist schon fast ein weiteres Jahrzehnt vergangen. Influencer zeigen auf Youtube ihre Einkäufe oder wie man richtig putzt. Deutschrap beherrscht die Charts. Einmal Erwachsenwerden im Schnelldurchlauf für alle U30er.

NCN/su