Filmclub Leinepark e.V. zeigt am 29. März GLEIS 11, einen Film, der der ersten Generation türkischer Arbeitskräfte eine Stimme verleiht

Plakat Gleis 11. Foto: Cinema Neustadt
Plakat Gleis 11. Foto: Cinema Neustadt

Neustadt – Das Gleis 11 am Münchner Hauptbahnhof war der Ort in Deutschland, an dem ab Mitte der 50er Jahre viele Gastarbeiter aus Südeuropa ankamen. Es war die Zeit des Wirtschaftswunders, ausländische Arbeitskräfte wurden dringend gebraucht. Auch aus der Türkei kamen in den 1960er und frühen 1970er Jahren abertausende Männer und Frauen in die alte Bundesrepublik.

Die türkischen Gastarbeiter wollten arbeiten, Geld verdienen und irgendwann zurück in die Heimat. Viele von ihnen blieben aber dann doch in Almanya. Fern der alten Heimat wurden sie Eltern und Großeltern und gemeinsam mit ihren Familien Teil eines Deutschlands, das sich durch ihre Migrationsgeschichte verändert hat.

Der Dokumentarfilm „Gleis 11“ des jungen Regisseurs Çağdaş Eren Yüksel (27) ist ein Porträt dieser ersten Einwanderergeneration. „Pioniere der ersten Stunde“ nennt sie Yüksel respektvoll, der zur dritten Generation türkischer Einwanderer gehört. Sein Film verleiht der Großeltern-Generation eine Stimme, die in der deutschen Öffentlichkeit wenig zu Wort gekommen ist. Sieben Protagonisten berichten in Form einer Parallelmontage von ihren Träumen und Hoffnungen, vom Leben in der Bundesrepublik der 1960er und 1970er Jahre bis in die Gegenwart.

„Wir riefen Arbeitskräfte, und es kamen Menschen“, sagte der Schweizer Schriftsteller Max Frisch 1965 über diese Zeit. In Nordrhein-Westfalen, dem Bundesland, in dem der Film entstand, hat heute rund ein Drittel der Menschen Einwanderungsgeschichte

Das Cinema zeigt diesen Film in Kooperation mit der Diakonie Hannover-Land.

Reservierungen sind erwünscht bis 12 Uhr des Vorstellungstages unter Angabe von Name, Telefonnummer und E-Mail-Adresse auf der Cinema-Webseite www.cinema-neustadt.de oder per Telefon unter 0152 257 055 56. Vorstellungsbeginn ist um 19.30 Uhr.

NCN/rw