
Neustadt – Die Feuerwehrkameradschaft zwischen Neustadt und Herhahn/Morsbach bleibt stark und zeigt nachhaltige Freundschaft.
Hilfe nach der Flutkatastrophe
Im Juli 2021 wurde die 1. Regionsfeuerwehrbereitschaft nach Nordrhein-Westfalen alarmiert, um bei der Bewältigung der Folgen der schlimmen Flutereignisse zu unterstützen. Der 1. Zug, bestehend aus Einheiten der Ortsfeuerwehren Hagen, Mariensee und Mandelsloh, wurde zur Sicherstellung des Brandschutzes in der Gemeinde Schleiden, etwa 70 Kilometer südwestlich von Köln, eingesetzt. Insbesondere in den Ortsteilen in Tallage waren die örtlichen Einsatzkräfte damals seit Tagen im Dauereinsatz. Auch ihre Feuerwehrhäuser, Fahrzeuge und Einsatzausrüstung waren von der Flut stark beschädigt oder gar weggeschwemmt worden. Die 22 Neustädter Einsatzkräfte fanden Unterkunft im Bürgerhaus des höher gelegenen Ortsteils Herhahn.
Fortdauernde Freundschaft
Auch nach dem Einsatz vor rund dreieinhalb Jahren blieb der Kontakt in die Eifel bestehen. Im Sommer 2023, zwei Jahre nach der Flut, fuhren Feuerwehrleute aus den damals eingesetzten Einheiten auf Einladung der Feuerwehr Herhahn/Morsbach zum großen Helferfest nach Schleiden. Bei diesem Anlass wurden sie mit einem Versprechen verabschiedet: „In zwei Jahren kommen wir euch im platten Niedersachsen besuchen“, so der Herhahner Feuerwehrmann Raphael Ronig. Dieses Versprechen wurde eingelöst, und das vergangene Wochenende verbrachte eine 17-köpfige Abordnung in Hagen. Ortsbrandmeister Nico Könecke begrüßte seine Gäste nach sechseinhalbstündiger Anreise am Freitagabend. Auch für seinen Stellvertreter Wolfgang Bruns war der Gegenbesuch eine Herzensangelegenheit. „Die Erfahrungen damals haben bei uns allen nachhaltige Eindrücke hinterlassen, und dass wir euch jetzt hier als Freunde empfangen können, bewegt uns sehr“, so Bruns.
Besichtigung und Austausch
Am Samstag stand zunächst eine Besichtigung des Feuerwehrzentrums in Neustadt auf dem Programm. Brandabschnittsleiter Lars Schwieger, der 2021 die Feuerwehrbereitschaft mit Einsatzkräften aus den Städten Neustadt, Garbsen und Wunstorf bei dem Einsatz in NRW leitete, empfing die Gäste und lobte den guten Kontakt auch fast vier Jahre danach: „Dass nach der Katastrophe Kameradschaft und Freundschaft so lange und über diese Distanz bestehen bleiben, gibt es wirklich nicht oft. Das ist eine tolle Geschichte, die ihr hier fortschreibt“, so Schwieger. Als Ausgleich für die Einführung in rheinisches Liedgut auf dem Helferfest vor zwei Jahren gab es einen Crashkurs in die niedersächsische Boßelkultur. Ein Teil des Rückwegs nach Hagen wurde zu Fuß, dafür aber mit Bollerwagen und Kugel zurückgelegt. Bei zahlreichen Gesprächen über die Unterschiede im Feuerwehrwesen der beiden Bundesländer wurden auch Gemeinsamkeiten deutlich: Die Fertigstellung des neuen Feuerwehrhauses in Herhahn, die ursprünglich für 2023 prognostiziert wurde, verschiebt sich nach aktuellen Schätzungen um etwa zwei Jahre. Dennoch sind sich die Neustädter Einsatzkräfte einig, dass der Kontakt und der regelmäßige Austausch auch mit Besuchen beibehalten werden sollen.
NCN/rw – Feuerwehrkameradschaft zwischen Neustadt und Herhahn/Morsbach