Die besondere OP – Wie im KRH Klinikum Neustadt am Rübenberge sein Leben gerettet wurde

Patient Georg Hennig und Dr. Thomas Wagner, Bereichsleitung der Gefäßchirurgie in der Klinik für Allgemein- Viszeral- und Gefäßchirurgie, vor dem Eingang des KRH Klinikum Neustadt am Rübenberge./ Foto: KRH

Neustadt – Es ist eine Geschichte über eine besondere OP und eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Arzt und Patient.

Georg Hennig ist Nienburger mit Leib und Seele und sitzt als Politiker im Nienburger Rat. Dr. Thomas Wagner ist Bereichsleiter der Gefäßchirurgie in der Klinik für Allgemein- Viszeral- und Gefäßchirurgie am KRH Klinikum Neustadt am Rübenberge. Hätten sich beide nicht getroffen, wäre Georg Hennig nicht mehr am Leben.

Lebensgefährlich vergrößerte Bauchaorta

Das kam so: Bei einer Untersuchung 2017 in einem Nienburger Krankenhaus lernten sich die beiden kennen. Dr. Thomas Wagner stellte bei seinem Patienten eine vergrößerte Bauchaorta fest. Die Bauchaorta ist die Hauptschlagader des Körpers.

„Die Aorta von Herrn Hennig vergrößerte sich damals pro Jahr um ungefähr 1,5 cm“, verdeutlicht Wagner. Eine gefährliche Situation, da die Vergrößerung unbehandelt zum Platzen der Aorta und damit sehr schnell zum Tod führen kann. „Herr Hennig wäre dann innerlich verblutet“, erklärt Wagner weiter. Die Gefahr der Situation wurde auch Georg Hennig sehr schnell klar. „Dr. Wagner hat mir anhand einer Stent-Prothese gezeigt und erklärt, wie die gefährliche Vergrößerung meiner Aorta gestoppt werden kann.“

Komplexer Eingriff

Normalerweise hätte man die Stent-Prothese, die die Vergrößerung der Aorta stoppt und für einen regelmäßigen Blutfluss wieder öffnet, mit einer offenen Operation über einen Schnitt in der Bauchdecke eingesetzt. Diese Operationsart war aufgrund von Nebenerkrankungen allerdings zu gefährlich. Die Alternative: Ein minimalinvasiver Eingriff, ohne die Öffnung der Bauchdecke. „Dabei wird über chirurgische Instrumente der Stent über kleine Schnitte in beiden Seiten der Hüfte in den Bauch eingeführt und zielgenau in der Aorta platziert“, erklärt der Gefäßchirurg. Doch es gab noch ein Problem.

Seit einem Autounfall in den 1980er Jahren ist Georg Hennig querschnittsgelähmt und sitzt im Rollstuhl. „Durch das lange Sitzen im Rollstuhl und Verkalkungen in der rechten Hüfte war dieser Eingriff ebenfalls nicht einfach“, verdeutlicht Wagner.

Patient und Arzt zufrieden

Nach verschiedenen Röntgenaufnahmen und einem ausführlichen Hintergrundgespräch entschieden sich Georg Hennig und Dr. Wagner dennoch für diese Art der OP. „Vor und während der OP wurde ich begleitend von Herrn Prof. Chavan und dem gesamten radiologischen Team betreut.

Die beiden Fachbereiche und ihre Art der professionellen Zusammenarbeit haben mich von der OP überzeugt“, sagt Hennig. „Die Versorgung von Herrn Hennig war ein Paradebeispiel für gelebte interdisziplinäre Zusammenarbeit“, unterstreicht Dr. Wagner.

„Ich erinnere mich noch gut, wie ich nach der OP aufgewacht bin und Herr Dr. Wagner mir versicherte, dass alles gut gegangen ist.“, erzählt Hennig. Es sei eine vierstündige OP gewesen, bei der seine Beine fixiert werden mussten, da er sie seit seinem Unfall nicht mehr kontrollieren kann. Darüber, dass die OP ohne Komplikationen verlaufen ist, ist der Patient sehr froh. Seine Aorta ist mittlerweile auf Normalgröße zurückgegangen.

„Ich möchte mich auf diesem Weg ganz herzlich beim KRH Klinikum Neustadt am Rübenberge und Herrn Dr. Wagner bedanken“, betont Hennig. Er habe den schweren Eingriff in Neustadt durchführen lassen, obwohl ihm sein Umfeld geraten habe, dafür in eine großstädtische Klinik zu gehen. Das könne Hennig nicht verstehen: „Ich fühle mich bei Herrn Dr. Wagner sehr gut aufgehoben und werde auch weiterhin Patient bei ihm sein.“

NCN/ds