Breitbandausbau: Spatenstich für schnelles Internet in Neustadt-Hagen

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Neustadt – Mit einem Spatenstich in Neustadt-Hagen haben heute die Tiefbauarbeiten für den Breitbandausbau in der Region Hannover begonnen.

Wirtschaftsdezernent Ulf-Birger Franz, Neustadts Erster Stadtrat Maic Schillack, Thomas Krieger von Telekom Deutschland und Torsten Voigts von Northern Access griffen im Beisein der Fördermittelgeber von Bund und Land Niedersachsen zur Schaufel und markierten damit den Anfang für den Tiefbau in insgesamt 13 Kommunen. Bis Ende 2018 werden alle so genannten „weißen Flecken“ im Regionsgebiet mit leistungsfähigen Breitbandanschlüssen versorgt sein.

„Damit ist das Ende der ‚weißen Flecken‘ absehbar: Von heute an sind wir nur noch 89 Kilometer davon entfernt, das Regionsgebiet flächendeckend mit leistungsfähigem Internet zu versorgen – ein Gewinn für die Lebensqualität und ein wichtiger Standortfaktor“, sagte Regionspräsident Hauke Jagau. Neben den insgesamt 89 Kilometern Tiefbauarbeiten, die Telekom Deutschland und Northern Access jetzt in 13 Kommunen vornehmen, nutzen die Telekommunikationsunternehmen rund 65 Kilometer vorhandene Leerrohre zum Einblasen von Glasfaserkabeln. Insgesamt werden auf 220 Kilometern Glasfaserkabel verlegt, davon rund 130 Kilometer Glasfaser durch Telekom Deutschland und rund 90 Kilometer Glasfaser durch Northern Access.

Dem Start der Tiefbauarbeiten war ein europaweites Ausschreibungsverfahren für die Erschließung der förderfähigen Gebiete vorangegangen. Nach Prüfung durch Bund und Land Niedersachsen erhielten Telekom Deutschland und Northern Access den Zuschlag. Auch die Feinplanung der beiden Unternehmen ist in der Zwischenzeit durch Bund und Land freigegeben worden, so dass der Ausbau jetzt beginnen kann. „Die intensive Vorarbeit hat sich gelohnt“, so Wirtschaftsdezernent Ulf-Birger Franz. „Durch den geförderten Ausbau erreichen wir in der Region Hannover eine Versorgungsquote von über 99 Prozent und sind damit in ganz Niedersachsen am besten versorgt.“

Nach dem Beihilfe- und Förderrecht darf die Region den Breitbandausbau nur dort fördern, wo Telekommunikationsunternehmen weniger als 30 Mbit/s im Download anbieten und in den kommenden Jahren keinen Eigenausbau planen. Die Erschließung dieser „weißen Flecken“ im Regionsgebiet wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur mit 1,15 Millionen Euro und vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz mit 1,68 Millionen Euro gefördert, die Region Hannover steuert den kommunalen Eigenanteil in Höhe von 330.000 Euro bei.

„Die Breitbrandversorgung hat eine hohe Bedeutung für den ländlichen Raum. Ich bin froh, dass in Neustadt am Rübenberge die Tiefbauarbeiten zum weiteren Ausbau nun beginnen. Es ist aber auch klar, dass es in den anderen Stadtteilen bereits wieder Optimierungsbedarf gibt“, erklärte Neustadts Erster Stadtrat Maic Schillack. In den übrigen 12 Kommunen beginnt der Tiefbau ebenfalls im März bzw. im April. Vom Ausbau profitieren rund 5.300 Haushalte, 290 Unternehmen und 28 Einrichtungen wie zum Beispiel Grundschulen, Kindergärten, freiwillige Feuerwehren oder Polizeidienststellen.

„Bis Ende des Jahres werden die Arbeiten abgeschlossen und alle 49 Gebiete mit bis zu 100 Mbit/s im Download und bis zu 40 Mbit/s im Upload versorgt sein“, skizziert Thomas Krieger von Telekom Deutschland den Zeitplan der Tiefbauarbeiten. Dafür errichtet die Telekom insgesamt 55 neue Kabelverzweiger, Northern Access bindet acht neue Kabelverzweiger mit leistungsfähigen Glasfasern an. „Dann können auch die Menschen in Bevensen, Lutter, Borstel, Nöpke, Eilvese, Niedernstöcken und Weißer Berg mit hohen Geschwindigkeiten surfen“, so Torsten Voigts von Northern Access.

Northern Access konzentriert sich ausschließlich auf das Neustädter Gebiet, Telekom Deutschland ist neben Neustadt am Rübenberge auch in Burgwedel, Gehrden, Isernhagen, Langenhagen, Pattensen, Ronnenberg, Sehnde, Springe, Uetze, Wennigsen und Wedemark aktiv. Die Gebiete, in denen Telekom und Northern Access nur teilweise ausbauen, sind zum anderen Teil bereits mit schnellem Internet versorgt.

Ausschlaggebend für die Wahl der Telekommunikationsunternehmen waren neben der Höhe der Wirtschaftlichkeitslücken die technische Lösung bzw. die erreichbaren Geschwindigkeiten, der Fertigstellungstermin, die Höhe der Endkundenpreise sowie das Betriebs- und Servicekonzept. Die europaweite Ausschreibung erfolgte gemäß der förder- und beihilferechtlichen Vorgaben durch EU, Bund und Land nach dem so genannten „Wirtschaftlichkeitslückenmodell“. Das bedeutet, dass die Region den Telekommunikationsunternehmen eine Investitionshilfe für den Fehlbetrag zwischen den Investitions- und Betriebskosten auf der einen und den zu erwartenden Einnahmen auf der anderen Seite gewährt.

Für alle Kommunen gilt: Das wirtschaftliche Potenzial für eine Erschließung mit leitungsgebundenen, leistungsfähigen Breitbandanschlüssen in sehr kleinen Siedlungen oder bei einzelnen Gehöften und Forsthäusern ist auch mit Fördergeldern sehr gering. Hier können Funktechnologien wie LTE und mittelfristig 5G bzw. Hybrid-Technologien oder Satellitenverbindungen eine adäquate Lösung für mehr Bandbreite für die betroffenen Adressen sein. In Gewerbegebieten sind oftmals bereits Breitbandinfrastrukturen vorhanden, so dass Unternehmen einen direkten Anschluss ans Glasfasernetz („Fibre to the Home“ mit bis zu 1 Gbit/s symmetrisch) bei einem Telekommunikationsunternehmen beauftragen können – diese Maßnahme ist nicht förderfähig.

HCN/kg