Neustadt – Die 4-jährige Mariella aus Seelze leidet an MDS, einer schweren Störung des Blutbildenden Systems. Sie darf nicht in den Kindergarten, kann ihre Freunde nicht sehen, keine Spielplätze besuchen und keinen Besuch bekommen. Nur ein passender Stammzellspender kann ihr junges Leben retten. Wer helfen möchte, kann sich über www.dkms.de/mariella ein Registrierungsset nach Hause bestellen und so vielleicht zum Lebensretter werden.
Mariella ist ein lebensfrohes kleines Mädchen. Offen, voller Energie und immer in Bewegung. Sie liebt Ausflüge mit ihren Eltern ins Wisentgehege und den Dinopark, kennt alle lateinischen Dinonamen auswendig, ist viel draußen, geht gerne in den Kindergarten. Mit Mama malen und basteln, mit Papa und den Kuscheltieren spielen, mit ihrem kleinen Bruder und ihren Kaninchen durch den Garten toben – das ist ihre Welt. Eigentlich könnte alles gut sein. Eigentlich.
Ende Juni wird Mariella immer blasser, ist müde und zunehmend in sich gekehrt. Der sonst so kleine Wildfang wirkt antriebslos, ist infektanfälliger. Verständlicherweise erklärt sich ihre Mutter die Symptome mit den Folgen nacheinander auftretender Erkältungen. Ein auffälliger blauer Fleck an der Stirn und ein weiterer an der Hüfte sind nicht erklärbar, aber ebenfalls nicht besorgniserregend – kann ein Stoß in einem Kinderalltag doch leicht geschehen. Nach drei Tagen ohne Fieber möchte sie ihre Tochter wieder in den Kindergarten bringen, doch Mariella weigert sich im letzten Moment. Obwohl sie ihre Freundinnen vermisst, sagt sie, dass es ihr nicht richtig gut gehe. Kurzentschlossen suchen sie den Kinderarzt auf. Der Arzt nimmt Blut ab, ist geschockt. Es sind keine Blutwerte mehr messbar. Es gibt nur eine einzige Meldung: Error. Sofort kommt Mariella in die Notaufnahme der MHH. Unzählige Untersuchungen folgen. Ein erster Verdacht: Blutkrebs! Auf der Intensivstation wird Mariella zunächst mit Bluttransfusionen versorgt. Am nächsten Tag kommt die Kleine auf die Kinderonkologie. Der erste Verdacht bestätigt sich nicht. Nach einer Knochenmarkpunktion gehen die Ärzte jetzt von einer Aplastischen Anämie aus. Die Proben werden nach Freiburg geschickt. Von dort erhalten die Eltern dann die endgültige Diagnose. Mariella leidet an MDS, einer schweren Störung des blutbildenden Systems. Die Ärzte teilen den Eltern auch sofort mit, dass nur eine Stammzelltransplantation das Leben ihrer Tochter retten könne.
„Die Nachricht war für uns als Eltern eine totale Überforderung. Morgens habe ich unseren Kinderarzt aufgesucht, um mir eigentlich bestätigen zu lassen, dass alles wieder gut sei und Mariella zurück in den Kindergarten darf und Stunden später sitze ich neben dem Bett meiner Tochter auf der Intensivstation. Das begreift man einfach nicht. Das alles war surreal, nicht fassbar, wie in einem schlechten Film. Weil alles ganz schnell gehen musste, haben sie mir Mariella auf der Intensivstation weggenommen. Ich stand alleine und hilflos in einem Zwischenraum, habe meinen Mann angerufen, wir haben nur noch geheult. In so einem Moment tut sich wirklich ein Abgrund auf“, erinnert sich Mariellas Mama.
Noch in der Nacht wird Mariella auf die Onkologie verlegt. Das Wort „Kinderkrebsstation“ reißt ein Loch in ihr Herz. Sie kommt mit ihrer Tochter in ein Zweibettzimmer und weint. Ein 16-jähriges Mädchen, vom Krebs schwer gezeichnet, tröstet sie. Sagt, dass man die Hoffnung nicht aufgeben dürfe. Das ausgerechnet ein todkrankes Mädchen versucht, sie zu trösten, macht sie vollkommen fertig.
Aktuell ist Mariella zu Hause, wird teilstationär behandelt. Bis zur Transplantation muss ihr kleiner Körper stabilisiert werden. Mariella ist ein pfiffiges Mädchen. Sie will alles verstehen. Ihre Mama hat ihr erklärt, dass sie in ihrem Körper keine Kampfarmee mehr hat, die sie gegen Krankheiten verteidigen kann und dass die Ärzte nun eine neue Kampfarmee aufbauen müssen. Nur so versteht sie die permanenten Untersuchungen in der MHH, die tägliche Einnahme von Medikamenten. Noch schlimmer für die Kleine sind jedoch die fehlenden sozialen Kontakte. Die Ansteckungsgefahr ist extrem hoch. Menschenansammlungen muss sie meiden. Das heißt: keine Freundinnen, kein Kindergarten, keine Spielplätze.
Mariella ist eine echte Kämpferin. Doch alleine kann sie es nicht schaffen. Denn nur ein passende:r Stammzellspender:in kann das Leben der Vierjährigen retten. Ihr Bruder kommt als Spender nicht in Frage. Mariellas Eltern und die Großeltern leben in großer Sorge. Sie lieben Mariella über alles und möchten sie nicht verlieren. Die Familie kämpft gemeinsam. „Nach dem ersten Schock haben wir verstanden, dass es nur einen Weg geben kann. Mariella muss die Klinik nach der Transplantation gesund verlassen. Wir werden weder aufgeben noch verzweifeln, damit helfen wir unserem Kind am wenigsten. Es gibt nur ein einziges Ziel: das Leben unserer Tochter zu retten. Dafür tun wir alles. Weil wir auf einen passenden Spender angewiesen sind, bitten wir die Bevölkerung um Unterstützung: Bitte lasst euch registrieren. Mariella will leben und hat viele Träume. Sie freut sich auf einen gemeinsamen Urlaub, von dem wir hoffen, ihn irgendwann nachholen zu können. Ziel egal: Hauptsache gemeinsame Zeit haben, sorglos und unbeschwert sein. Bitte helft uns, dass dieser Wunsch Wirklichkeit wird. Allen, die an dieser Aktion teilnehmen, danken wir von ganzem Herzen“, erklärt Mariellas Vater.
Wer gesund und zwischen 17 und 55 Jahre alt ist, kann helfen und sich mit wenigen Klicks über www.dkms.de/mariella die Registrierungsunterlagen nach Hause bestellen. Die Registrierung geht einfach und schnell. Besonders wichtig ist es, dass die Wattestäbchen nach dem erfolgten Wangenschleimhautabstrich zeitnah zurückgesendet werden. Erst wenn die Gewebemerkmale im Labor bestimmt wurden, stehen Spender für den weltweiten Suchlauf zur Verfügung.
Auch Geldspenden helfen Leben retten, da der DKMS für die Neuaufnahme eines jeden Spenders Kosten in Höhe von 35 Euro entstehen.
DKMS-Spendenkonto
IBAN: DE64 641 500 200 000 255 556
Verwendungszweck: TDS 001 Mareilla
NCN/cu