Neustadt – . Es sind noch knapp zwei Monate bis Weihnachten. Die Tage werden dunkler, die Temperaturen kühler und im Radio spricht man bereits über Geschenke unter dem Baum. Über Geschenke machen sich auch die Johanniter derzeit Gedanken. Der Weihnachtstrucker, eine bundesweite Hilfsaktion für bedürftige Menschen und Familien in Osteuropa startet offiziell am Sonnabend, 20. November. Von dem Moment an können Interessierte bis zum 13. Dezember Päckchen für Menschen in Not packen und so ein Zeichen der Hoffnung senden.
In den Zielländern fehlt es den Menschen bereits am Nötigsten: Nudeln, Mehl, Reis, eine Zahnbürste oder Seife. Von Schokolade, Keksen oder kleinen Geschenken für die Kinder ganz zu Schweigen. Für den Inhalt der Pakete gibt es eine vorgegebene Packliste im Einkaufswert von etwa 22,50 Euro, die die Gleichwertigkeit der Pakete garantiert. Im vergangenen Jahr gingen trotz der Corona-Pandemie bundesweit 64 400 Päckchen auf die Reise nach Albanien, Bulgarien, Bosnien-Herzegowina, Rumänien und in die Ukraine. Auch in diesem Jahr beteiligen sich die Johanniter aus der Stadt und Region Hannover, den Landkreisen Nienburg/Weser, Schaumburg und dem Heidekreis zum inzwischen fünften Mal an der Hilfsaktion. Im vergangenen Jahr kamen 1324 Päckchen aus dem Regionalverband Niedersachsen Mitte. Unter Federführung des Ortsverbandes Wunstorf-Steinhuder Meer wird auch diesmal ein Konvoi in die Ukraine nach Poltawa und Schytomyr fahren.
Vor Ort kooperieren die Johanniter mit zuverlässigen regionalen Initiativen wie dem Deutsch-Ukrainischen Forum, die die Abgabe an wirklich bedürftige Familien überwachen. Jedes einzelne Paket, in denen sich mitunter auch Kinderzeichnungen oder Weihnachtskarten als Gruß aus Deutschland finden, hilft einer Familie für mehrere Wochen.
Der Weihnachtstrucker 2021 findet trotz der Corona-Pandemie statt, allerdings gestaltet sich die Aktion auch in diesem Jahr erneut anders als gewohnt. An vielen Orten trafen sich in den vergangenen Jahren Schülerinnen und Schüler, Kindergartenkinder, Mitarbeitende von Firmen und Privatpersonen und packten tausende Päckchen für den Weihnachtstrucker. Dies ist auch in diesem Jahr nur eingeschränkt möglich. Deswegen gibt es weiterhin die Möglichkeit, ein „virtuelles“ Paket zu packen. Das geht so: Wer Geld spendet, finanziert damit Teile des Inhalts oder ein komplettes Päckchen. Mit dem Geld stellen die Partner in den Empfängerländern die Pakete zusammen und verteilen sie auf kurzem Weg. Auf der Internetseite www.weihnachtstrucker-spenden.de kann so jeder ohne gesundheitliches Risiko ein Paket beisteuern.
In den vergangenen Jahren haben die Johanniter die Pakete eigenständig direkt nach Weihnachten mit Lkw in die Zielländer gebracht. In diesem Jahr wird die Entscheidung, ob organisationszugehörige Fahrerinnen und Fahrer die Pakete bei den Menschen vor Ort abliefern, von der Situation in den Zielländern und in Deutschland nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts abhängig sein. Der persönliche Kontakt bei der Übergabe wird auf ein Minimum beschränkt. Falls die Situation einen Weihnachtstrucker-Konvoi nicht zulässt, wird bereits an einer Alternative für den Transport in die Zielländer und die Verteilung gearbeitet.
Und was kommt in ein Weihnachtstrucker-Paket? Dies ist die Packliste: ein Geschenk für Kinder (Malbuch oder -block, Malstifte), 2 kg Zucker, 3 kg Mehl, 1 kg Reis, 1 kg Nudeln, 2 Liter Speiseöl in Plastikflaschen, 3 Packungen Multivitamin-Brausetabletten, 3 Packungen Kekse, 5 Tafeln Schokolade, 500 g Kakaogetränkepulver, 2 Duschgel/Seife, 1 Handcreme, 2 Zahnbürsten und 2 Tuben Zahnpasta. Gerne können medizinischer Mund-Nasen-Schutz beigefügt werden. Die Packliste muss eingehalten werden, nur so sind ein reibungsloser Ablauf beim Zoll und eine gerechte Verteilung vor Ort möglich.